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Das richtige Material zum Schleifen
Schleifpapier wird oft auch Schmirgel- oder Sandpapier genannt, was daran liegt, dass es früher mit Sand oder Schmirgel als Schleifmittel hergestellt wurde. In der heutigen Zeit wird eher synthetisches Schleifmittel verwendet wie Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder technische Keramik.
Bereits 1834 hat Isaac Fisher aus Springfield Patente auf den Herstellungsprozess von Schleifpapier erhalten. Knapp 30 Jahre später begann Carl Friedrich Schröder in Deutschland mit der industriellen Herstellung von Schleifmitteln auf Unterlagen.
Schleifpapier eignet sich hervorragend für die Behandlung der Oberfläche von Holz, Metall, Lackflächen oder Naturstein. Man kann verschiedene Materialien damit glätten, reinigen und scharfe Kanten abrunden.
Hinweis: Zum Schleifen von Rundungen ist es oftmals einfacher einen Schleifschwamm statt Papier zu verwenden. Diese passen sich aufgrund des schaumstoffähnlichen Materials besser an Rundungen an.
Herstellung
Der Aufbau ist bei allen Schleifpapieren ähnlich. Das Trägermaterial besteht aus Papier oder Leinen.
Auf dieses Material wird zuerst ein Grundbinder aufgetragen, in den die Schleifkörner eingebettet werden und abschließend folgt ein Deckbinder.
Bei der Qualität von Schleifpapier ist die Bindung der Schleifkörper an das Trägerpapier entscheidend. Hochwertiges Kunstharz sorgt dafür, dass die Schleifkörner so lange auf dem Trägerpapier gehalten werden bis sie abgestumpft sind. Bei minderwertiger Qualität kommt es häufiger vor, dass das Papier reißt oder die gekörnte Schicht sich frühzeitig ablöst.
Detailliertere Informationen zum Thema Schleifpapier finden Sie in unserem Blogbeitrag „ Was man über Schleifpapier wissen sollte“.
Körnung und Streuung
Die Körnung von Schleifpapier wird auf der Papierrückseite angegeben. Sie sagt aus, wie grob die Schleifkörner sind.
Beispiel: Bei einem Sieb mit 80 Maschen pro Zoll fallen die Körner durch, die zur Körnung bei P 80 passen. Je höher die Anzahl der Maschen im Sieb ist, desto feiner ist die Körnung. Der Buchstabe P wird vorangestellt, wenn die Körnung dem FEPA-Standard entspricht. In Europa wird überwiegend die Norm des Herstellerverbands FEPA (Fédération Européenne des Fabricants de Produits Abrasifs) verwendet.
P6 bis P30 |
sehr grob bis grob |
eher ungebräuchlich; sehr selten zum Formen von Hölzern verwendet |
P30 bis P80 |
mittel |
Einebnen von Flächen, Brechen von Kanten u.ä. |
P100 bis P180 |
fein |
Vorbereitungs- und Zwischenschliffe bei der Oberflächen-Behandlung |
P220 und feiner |
sehr fein |
Veredeln von Oberflächen, beispielsweise bei der Hochglanz-Lackierung |
Bei einer offenen Streuung sind die Abstände der Schleifkörner recht groß. Bei der geschlossenen Streuung dagegen sind die Abstände geringer.
Prinzipiell kann man sagen, dass bei einer groben Körnung ein höherer Abtrag des Materials erreicht wird. Bei einer feinen Körnung wird ein glatteres Ergebnis erzielt.
Was bedeutet B-, C- und D-Papier?
Die Bezeichnung steht für die Papierstärke, die bei der Herstellung als Trägermaterial benutzt wird.
B-Papier ist recht dünn und hat eine Stärke von ca. 100g/m²
C-Papier hat eine mittlere Stärke von ca. 120g/m²
D-Papier ist ein dickeres Papier mit einer Stärke von 150g/m²
Denken Sie an Ihre Gesundheit und Sicherheit!
Bei Schleifarbeiten entsteht Schleifstaub, der Ihrer Gesundheit schädigen kann. Sie sollten bei diesen Arbeiten nicht auf Staubmaske und Schutzbrille verzichten, das der feine Holzstaub sowohl Lunge als auch Augen reizen kann.