Türrahmen verkleben mit Holzleim

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Das Stuhlbein gebrochen? Die Schublade hält nicht mehr? Oder baut ihr gerade an einem kleinen Kunstwerk aus Holz – ein Spielzeug für den Nachwuchs vielleicht?

Wir befassen uns mit dem Thema: Wie stellt man Klebeverbindungen mit Holz her und zeigen euch die Top-5 Fehler, die man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Fehler 1: Verwendung von ungeeignetem Kleber

Anders als bei anderen Materialien, eignen sich für Holz viele Arten von Kleber recht gut.

Das liegt daran, dass Klebstoffe in die Fasern ziehen können, Holz gleichzeitig aber auch nicht so viel Flüssigkeit aufsaugt, wie z.B. Schaumstoff oder Styropor.

Am sichersten geht ihr aber immer mit Holzleim, weil dieser in der Lage ist, entstehende Schub- und Scherspannungen aufzunehmen. Das ist besonders an Orten wichtig, die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen unterliegen.

Der Volksmund nennt es „Holz arbeitet“ und meint damit, dass es sich bei der Aufnahme von Wasser / Feuchtigkeit ausdehnt und bei der Abgabe (trocknen) zusammenzieht.

Fehler 2: Falscher Holzleim für die Außenanwendung

Es kann zu Problemen kommen, wenn ihr Holzleim, der eigentlich nur für den Innenbereich geeignet ist, im Außenbereich benutzt. Witterung, vor allem Regen und Temperaturschwankungen belasten die Verbindung und können im Extremfall zum Verlust der Klebewirkung führen.

Es gibt eine europäische Norm DIN EN 204, die Holz/Holz Verleimungen in verschiedene Klassen einstuft:

  • D1: trockener Innenbereich
  • D2: gelegentliche, kurzzeitige Wassereinwirkung im Innenbereich
  • D3: häufige kurzzeitige Wassereinwirkung im Innenbereich
  • D4: häufige, langzeitige Wassereinwirkung im Innenbereich und Außenbereich, wenn angemessener Oberflächenschutz angewandt wird

Daran könnt ihr euch gut orientieren, wenn ihr euch fragt, welcher Holzleim für euer Projekt geeignet ist. Die Angabe der Klasse steht auf jeder Verpackung.

Fehler 3: Fehlende oder falsche Vorbereitung

Vor jedem Verkleben, solltet ihr darauf achten, dass die Klebeflächen trocken, staub- und fettfrei sind. Säubert die Stellen am besten mit einem feuchten Lappen. Zum Entfetten eignet sich Aceton hervorragend. Auf keinen Fall solltet ihr zu Nagellackentferner greifen, weil dieser ein Lösungsmittel enthält, der die Klebekraft des Klebers negativ beeinflussen kann.

Legt euch den Lappen am besten nicht zu weit weg. Ihr könnt ihn nämlich nach dem Verkleben noch verwenden, um sowohl überquellende Leimreste zu entfernen, als auch um die Spitze der Klebetube zu reinigen. Spätestens bei der nächsten Verwendung werdet ihr dankbar sein, dass sich die Kappe gut lösen lässt und nicht an der Tube haftet.

Fehler 4: Zu kurze Presszeit

Einige Kleber härten sehr schnell aus. Der Sekundenkleber hat sogar seinen Namen nach seiner Presszeit verliehen bekommen. Andere Kleber benötigen dafür aber etwas mehr Zeit.

Bei den meisten Holzleimen reichen etwa 30 Minuten. Wann immer möglich, solltet ihr die Klebung gut fixieren. Zum einen kann es recht anstrengend sein, 30 Minuten Druck mit der Hand auszuüben, zum anderen kann euch die Konstruktion dabei immer mal wieder verrutschen. Mit der Verwendung von Schraubzwingen könnt ihr beides umgehen.

Fehler 5: Zeit bis zur Endfestigkeit nicht beachtet

Das Holz hat beim Verkleben Feuchtigkeit aus dem Leim gezogen.

Die Endfestigkeit, also der Zustand, in dem die Verklebung voll belastet werden kann, tritt erst nach mehreren Tagen ein. Das ist die Zeit, in die aufgesogene Feuchtigkeit aus dem Holz verdunstet ist.

Wenn ihr also gerade ein Stuhlbein verleimt habt, gebt der Verbindung ein paar Tage Zeit, um die volle Festigkeit zu entwickeln.

Fazit:

Wenn ihr diese Fehler vermeidet, sollte mit dem Verleimen eurer Holzkonstruktion nichts schief gehen. Habt ihr noch weitere Tipps oder Fehler, die ihr ratet zu vermeiden? Wir freuen uns auf eure Kommentare!


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