Zementhaufen

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Heimwerker setzen Beton meist im Aussenbereich ein, um z.B. Pfostenanker zu setzen oder um Zaunpfähle stabil zu fixieren.

Kann man dabei überhaupt etwas falsch machen? Ja, man kann, soviel schon mal vorab. Wenn der Beton dauerhaft fest und haltbar sein soll, muss man nur einige einfache Regeln beachten.

Also: Wie mischt man Beton richtig an? Worauf muss man achten? Aber alles der Reihe nach:

Was ist eigentlich Beton?

Beton ist ein sehr vielseitiger Werkstoff und besteht aus Zement, dem sogenannten Zuschlag (z.B. feiner Kies) und Wasser.

Zement zählt zu den Bindemitteln und erhärtet durch die chemische Reaktion mit Wasser. Dabei bilden sich stabile Verbindungen, die winzige nadelförmige Kristalle ausbilden. Diese „verzahnen“ sich untereinander und führen so zur hohen Festigkeit des Betons. Diesen Prozess bezeichnet man als Hydratation. Aufgrund dieses chemischen Prozesses trocknet Beton auch nicht, sondern er bindet ab, d.h. das Wasser des frischen Betons wird zu einem grossen Teil chemisch gebunden.

Wusstest du schon, …

Man unterscheidet verschiedene Festigkeitsklassen (von C8/10 bis C100/115), die – wie könnte es anders sein – europäisch genormt sind. Die Zahlen drücken die Druckfestigkeit (Newton pro mm² oder N/mm2) aus, das C steht für das englische Wort für Beton (concrete).
Zum besseren Verständnis: 25 N/mm² entsprechen beispielsweise einem Druck von 250 kg/cm².

Was braucht man, um Beton anzumischen?

  • Zement: handelsüblicher, „normaler“ Zement ist gut geeignet, z.B. die Sorte Portlandzement.
    Im Zweifel im Baumarkt oder beim Baustoffhändler fragen, welche Sorte sich für den geplanten Zweck am besten eignet.
  • Kies: gut geeignet sind Estrichkies mit feiner Körnung oder auch Kies mit einer Körnung bis 16 mm, teilweise auch bis 32 mm, mit entsprechendem Feinanteil. Im Baustoffhandel bekommt man verschiedene Sorten.
  • Wasser
  • Ein Mischgefäß: je nach Menge kann dies ein Eimer, ein Maurerkübel oder eine Schubkarre sein. Das Gefäß muss in jedem Fall so gross sein, dass sehr gründliches Mischen möglich ist.
  • Ein Mischwerkzeug: bei kleineren Mengen reicht oft eine Maurerkelle, bei einem Maurerkübel oder einer Schubkarre nimmt man z.B. eine Schaufel. Vor allem nach der Zugabe von Wasser kann gründliches Mischen mit einigem Kraftaufwand verbunden sein – da ist ein stabiler Quirlaufsatz für die Bohrmaschine eine gute Alternative.
  • Arbeitsschutz nicht vergessen: Zement bzw. Beton reizt die Haut (hoher pH-Wert); also evtl. Schutzhandschuhe oder sogar Schutzbrille gegen Spritzer tragen.

 

Wichtig: Das richtige Mischungsverhältnis und gründliches Mischen ist der Schlüssel für die spätere Festigkeit und Haltbarkeit des Betons!

Das Anmischen geschieht in zwei Schritten

1. Zement und Kies mischen

Gute Erfahrungen hat man mit einem Mischungsverhältnis von 1:4 gemacht, also 1 Teil Zement und 4 Teile Kies. Ich kenne auch sehr erfahrene Anwender, die seit Jahren auf ein Mischungsverhältnis von 1:3 schwören und damit gute Erfahrungen gemacht haben.
Gründliches Mischen ist in jedem Fall wichtig für die spätere Konsistenz des Betons, das kann man kaum oft genug sagen.

2. Mit Wasser vermischen

Eine grobe Faustregel besagt, dass die Wassermenge ungefähr die Hälfte der Zementmenge (Volumen) ausmacht. Ich rate dazu, das Wasser vorsichtig zuzugeben, damit der Beton nicht zu flüssig wird! Gerade Anfänger machen häufig den Fehler, dass sie zu viel Wasser zugeben. Dadurch wird der Beton nicht besser, sondern im Gegenteil sogar schlechter, z.B. geringere Druckfestigkeit.
Je nach Verwendungszweck, also wie feucht oder breiig der Beton sein soll, variiert die Wassermenge leicht(!).

Beton angemischt

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Auch wenn ich mich wiederhole, aber sehr gründliches Mischen ist auch hier wieder entscheidend für den Erfolg.

Für das Einbetonieren von Pfostenankern, Fixieren von Zaunpfählen oder auch Setzen von Kantensteinen sollte der fertige Beton nur „erdfeucht“ sein. Erdfeucht bedeutet: nur so viel Wasser zugeben, dass das Zement-Kies-Gemisch nur gleichmässig feucht ist, so als könnte man damit z.B. mit den Händen feste Klumpen formen. Also keinen fliessenden Brei anrühren.

Darauf achten, dass an den Rändern oder am Boden des Mischbehälters keine trockenen Reste bleiben.

Für andere Anwendungen, z.B. für die Bodenplatte eines Gartenhäuschens, darf die Konsistenz etwas(!) flüssiger sein, so wie zähfliessender Brei. Aber auch dabei gilt: zu viel Wasser macht den Beton nicht besser…

Uns interessieren auch eure Erfahrungen: Wie mischt ihr Beton an? Welche Erfahrungen habt ihr bisher gemacht?


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