Die Tischkreissäge wird verwendet, um verschiedene Materialien auf die gewünschte Länge zuzuschneiden. Dabei eignet sie sich nicht nur zur Holzbearbeitung, auch Kunststoff, Metall oder Naturstein sind kein Hindernis.

Leider passieren jedoch auch immer wieder Unfälle in Verbindung mit dieser Säge, die leicht hätten vermieden werden können.

Deshalb haben wir uns in diesem Blogbeitrag mit dem Aufbau der Tischkreissäge, den wichtigsten Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln beschäftigt.

 

Detailansicht von Kreissägeblättern

Anwender

Die besten Sicherheitsmechanismen bringen wenig, wenn schon der Maschinenführer die grundlegendsten Regeln missachtet.

Schutzausrüstung

Durch das schnell drehende Tischkreissägeblatt ist es besonders gefährlich Handschuhe zu tragen. Falls diese sich beim Arbeiten verfangen, reißt der Stoff nicht sofort ab, sondern zieht im schlimmsten Fall die ganze Hand in das Sägeblatt.

Auch weite und lockere Kleidungsstücke oder Schmuck, wie Ringe, Armbanduhren und Ketten, sind eine große Gefahrenquelle und dürfen nicht in der Nähe der Maschine getragen werden. Ebenso besteht bei langen Haaren die Gefahr einer Skalpierung, weshalb sie zusammengebunden und unter einer Kappe, oder ähnlichem, fixiert werden müssen.

Gehörschutz, Schutzbrille und MundschutzZur Schutzausrüstung gehört auf jeden Fall der Gehörschutz. Tischkreissägen erzeugen beim Schnittvorgang eine hohe Geräuschbelastung von bis zu 110 dB und kommen so dem Lärm eines Presslufthammers nahe.

Eine Schutzbrille sollte ebenfalls zur Standardausstattung gehören. Sie bietet Schutz vor Spänen und Kleinteilen, die bei der Bearbeitung durch die Luft geschleudert werden können.

Sollte die Absaugung der Tischkreissäge nicht ausreichen, ist ebenfalls ein Mundschutz von Vorteil. Der Holzstaub kann zu Allergien und schlimmeren führen.

Welche Gefahren vom Holzstaub ausgehen können, erfahrt ihr in unserem Blogbeitrag Holzstaub – die unsichtbare Gefahr.

Sauberkeit am Arbeitstisch

Handfeger zum ReinigenEin sauberer Arbeitsplatz ist das A und O beim Arbeiten mit der Tischkreissäge. Kleine Abfallstücke oder zugeschnittene Platten sollten direkt nach dem Zuschnitt an einen sicheren Platz untergebracht werden.

Auch Holzspäne und Holzstaub erhöhen die Unfallgefahr, weshalb der Tisch regelmäßig mit einem Handfeger gereinigt werden sollte. Niemals die Späne beim laufendem Sägeblatt mit der Hand entfernen. Bei nur einer unvorsichtigen Bewegung kann es schon kann zu schlimmen Verletzungen kommen.

Verhaltensregeln

Die besten Sicherheitsmaßnahmen helfen wenig, wenn nicht auch der Benutzer ein paar Regeln befolgt.

Noch bevor die Kreissäge eingeschaltet wird, sollte die Arbeitsweise der Maschine verstanden und alle Fragen geklärt sein.

Beim Schnitt selbst ist darauf zu achten, dass der Anwender immer einen festen und sicheren Stand hat. Finger dürfen nicht gespreizt werden und sich nicht in der Nähe des laufenden Sägeblattes befinden.

Personen, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden, dürfen die Person an der Kreissäge nicht ansprechen. Dieser könnte sich unbeabsichtig erschrecken und eine unvorsichtige Bewegung ausführen.

Zubehör

Schubvorrichtungen

Kleine und dünne Werkstücke lassen sich nur schlecht mit der Hand führen. Ohne Schubvorrichtung kommen die Finger somit zu nah ans Sägeblatt. Eine unachtsame Bewegung genügt, um eine schwerwiegende Verletzung herbeizuführen.

SchiebestockFür diesen Zweck gibt es verschiedene Schubvorrichtungen, wie den Schiebestock oder das Schiebeholz. Sie ermöglichen das Werkstück zu schieben, ohne dass dabei der Benutzer in Gefahr gerät.

Tischkreissäge

Auch die Tischkreissäge selbst bietet einige Sicherheitsmechanismen, die vor schmerzhaften Verletzungen und Folgeschäden schützen. Dazu gehört zum Beispiel der Spaltkeil, die Absaugung oder auch die Motorbremse.

Sägeblatt

Der Zustand des Kreissägeblattes entscheidet nicht nur zwischen einem sauberen und unsauberen Schnitt, sondern trägt auch viel zur Sicherheit bei. Wird es nicht regelmäßig gewartet, kann es bei voller Umdrehungszahl brechen und zu einem bedrohlichen Geschoss werden. Deshalb muss es vor der Nutzung nach Verformungen, Rissen oder stumpfen Zähnen untersucht werden. Weist das Sägeblatt dabei Mängel auf, ist ein Austausch unumgänglich. Bitte denkt dabei unbedingt daran, den Stromkreis zu unterbrechen.

Schrägansicht eines TischkreissägeblattesBeim Schneidevorgang an sich ist es wichtig, das Sägeblatt immer auf das zu schneidenden Material abzustimmen. Blätter mit feiner Zahnung eignen sich für Metalle, grobe Zahnungen für Holzzuschnitte.

Auch die richtige Drehzahl spielt eine entscheidende Rolle. Ist sie zu hoch eingestellt, kann das Schnittmaterial verbrennen. Bei zu niedriger Drehzahl kann das Blatt stecken bleiben. Passen diese Faktoren nicht zusammen, besteht Verletzungsgefahr für Mensch, Maschine und Material.

Die Sauberkeit des Blattes hat ebenfalls eine Auswirkung auf das Schnittbild und die Arbeitssicherheit. Befinden sich zum Beispiel Harzrückstände auf dem Blatt, sollten diese mit Aceton, Nitroverdünnung oder einem anderen Reinigungsmittel entfernt werden. Ansonsten kann es passieren, dass das Sägeblatt nicht mehr wie gewohnt rund läuft.

Wichtig ist auch, dass Blatt der Säge richtig zu lagern. Es genügt schon eine stabile Pappschachtel zur Aufbewahrung. Diese schützt die Zähne und verhindert Beschädigungen am Blatt.

Spaltkeil

Unmittelbar hinter dem Kreissägeblatt befindet sich eines der wichtigsten Sicherheitsmechanismen: der Spaltkeil. Er verhindert, dass sich das geschnittene Material nach dem Sägeschnitt durch innere Spannungen zusammenzieht und das Sägeblatt einklemmt. Wäre dieser Keil nicht vorhanden, könnte es schnell passieren, dass das Werkstück in Richtung des Maschinenführers geschleudert wird. Schwere Verletzungen wären die Folge.

Ausrichtung eines Spaltkeils
Der Spaltkeil muss etwas breiter als das Sägeblatt selbst sein. Nur so kann er die beim Sägevorgang entstandene Schnittfuge trennen. Ebenso sollte der Abstand zum Sägeblatt so gering wie möglich eingestellt sein, damit der Keil seine volle Funktion erfüllen kann.

Für die richtige Höheneinstellung muss die Spitze des Spaltkeils, wie in der Skizze links zu sehen, etwa 1-2 mm unter dem höchsten Zahn des Kreissägeblattes liegen.

Absaugung & Schutzhaube

Zum Schutz der Atemwege haben moderne Tischkreissägen eine integrierte Absaugung. Sie saugt den auftretenden Schnittstaub und die Späne unterhalb des Sägeblattes und über dem Werkstück ab. Dazu muss die Schutzhaube, auch Pendelhaube genannt, beim Schnittvorgang dicht über der Schnittfuge ausgerichtet werden.

Anschlag

Der Anschlag ermöglicht nicht nur einen genauen Schnitt, sondern führt das Werkstück auch und hält es an seiner Position. Deshalb sollte er bei jedem Schnitt verwendet werden, da sich sonst das zu schneidende Material am Sägeblatt verkanten kann und weggeschleudert wird.

Die Justierung des Anschlages in der Nähe des Sägeblattes sollte nur bei ausgeschalteter Maschine erfolgen.

Motorbremse

Die Motorbremse ist ein spezieller Schutzmechanismus, der das Sägeblatt bei Unterbrechung der Stromzufuhr innerhalb von zehn Sekunden abbremst. Alte Maschinen, ohne diese Bremse, laufen oft noch minutenlang nach und sind dadurch, auch im augeschalteten Zustand, sehr gefährlich.

Notausschalter

Um die Stromzufuhr schnell unterbrechen zu können, ist ein Notausschalter dringend erforderlich. Er ist rot eingefärbt und ermöglicht es, mit einem schnellen Knopfdruck, die Tischkreissäge auszuschalten. In Gefahrensituationen hat er schon dem Ein oder Anderen eine schwere Verletzung erspart.

Fazit

Die Tischkreissäge ist eine großartige Maschine um unterschiedliche Materialien zuzuschneiden, kann aber bei falschem Umgang oder Unachtsamkeit zu schweren Verletzungen führen. Deshalb sollte man schon vor dem Einschalten alle sicherheitsrelevanten Bauteile, wie das Sägeblatt oder die Pendelhaube überprüfen. Auch die entsprechende Kleidung und der Gehörschutz gehören zur Pflichtausstattung. Sollten alle Vorkehrungen getroffen sein, steht dem perfekten Schnitt nichts mehr im Wege.

Um die Sicherheit der Säge zu erhöhen, werden verschiedene Methoden entwickelt, die die Finger schützen sollen. Ein paar der Mechanismen seht ihr hier:


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