Edelrost - Vorher - Nachher

Edelrost: Vorher/Nachher im Vergleich
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Wir haben euch schon des Öfteren über Rost berichtet. Darüber wie man ihn verhindert, wie man verrostete Schrauben löst oder woraus Rost überhaupt besteht. Heute drehen wir den Spieß einmal um.

Seit einigen Jahren gibt es einen neuen Trend im Bereich der Gartendekoration. Er nennt sich „Edelrost“. Der Rost ist dabei gewollt herbeigeführt und lässt die Gartenelemente antik wirken. Man könnte es vielleicht mit einem „Used-Look“ vergleichen, wie man ihn bei Jeans kennt.

Gegenstände aus Edelrost gibt es extra zu kaufen. Warum aber extra Geld ausgeben, wenn man dies auch einfach selbst herstellen kann? Außerdem ist selbst gemacht doch meist eh am schönsten!

Was ist Rost und wie entsteht er?

Diesem Thema haben wir schon einmal einen Blogbeitrag gewidmet: Was ist eigentlich Rost?

Kurzum kann man sagen: Rost = Eisen/Stahl + Sauerstoff + Wasser

Was wird benötigt?

Natürlich braucht ihr zuerst einmal ein passendes Dekostück. Dies sollte möglichst nicht aus Edelstahl bestehen. Dieser ist zwar nicht zwangsläufig rostfrei, aber ihr habt es wesentlich leichter, wenn ihr einen verzinkten oder blanken Stahl nehmt.

Wie oben erwähnt, entsteht Rost durch Eisen in Verbindung mit Wasser und Sauerstoff. Da Rost ja in den meisten Fällen eher nicht gewollt ist, sind die Oberflächen der Gegenstände, besonders wenn sie für den Außenbereich gedacht sind, vor Rost geschützt. Diesmal wollen wir ihn aber haben – also muss der Schutz weg.

Und damit klappts:

1. Schwimmbadreiniger

Um Verzinkungen zu entfernen, könnt ihr Schwimmbadreiniger verwenden. Dieser Reiniger beinhaltet „Hydrochlorid“, welcher das Zink zersetzt. Legt dazu euren Dekogegenstand in einen geeigneten Behälter zusammen mit 1/4 Reiniger und 3/4 Wasser, und lasst diesen darin etwa 12 Stunden schwimmen. Danach sollte sich die Verzinkung aufgelöst haben und nur noch das blanke Eisen übrig sein.

2. Salzsäure

Salzsäurelösungen zersetzt Verzinkungen ebenfalls sehr gut. Wie beim Schwimmbadreiniger lasst ihr den Gegenstand eurer Wahl einige Stunden in einer Mischung aus 5-10% Salzsäure und 90-95% Wasser. Das Prozedere könnt ihr beschleunigen, indem ihr die Mischung auf 50-60 Grad erhitzt.

Achtung: Mit Salzsäure ist nicht zu Spaßen. Tragt dabei auf jeden Fall Schutzkleidung! Außerdem muss die Lösung nach Gebrauch mit Natronlauge oder Kalk neutralisiert und daraufhin fachgerecht entsorgt werden.

3. Essigsäure

Habt ihr gewusst, dass ihr normalen Speiseessig nie in einem metallenen Gefäß aufbewahren solltet? Das liegt daran, dass auch darin 5% Essigsäure enthalten ist, und dies das Metall angreifen kann. Wenn es das bei dem geringen Anteil schon kann, kann man sich schnell vorstellen, was es in höherer Dosis in der Lage ist zu tun. Richtig: Unsere Dekoration vom Oberflächenschutz befreien.

Und dann?

Wenn der Oberflächenschutz erst mal entfernt ist, setzt das Verrosten fast wie von alleine ein. Wenn ihr es nicht eilig habt, setzt ihr das blanke Metall einfach der Witterung aus. Der natürliche Wechsel von Regen und Trockenzeiten bewirkt dann den Rostprozess.

Ihr könnt aber auch wieder zur verdünnten Salzsäure greifen und den Gegenstand damit besprühen und daraufhin mit Wasser abspülen. Die Salzsäure wirkt dabei als Rostbeschleuniger und ihr kommt schneller zum gewünschten Ergebnis.

Garten im Antiklook

Mit diesen Tipps und einem Gespür für Dekoration solltet ihr eurem Garten schnell einen antiken Look verpassen können. Ihr solltet aber vermeiden, euer gesamtes Gartenequipment so zu gestalten. Manchmal ist weniger dann doch mehr. 😉

Habt ihr auch schon einmal Dinge absichtlich rosten lassen? Habt ihr noch weitere Tipps? Wir freuen uns wie immer auf eure Kommentare.


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