Mond hinter Ast

Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de

Holz ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es im Bauwesen und im Innenausbau eine sehr hohe Beliebtheit hat.

Doch trotz der vielen guten Eigenschaften gibt es auch einige Nachteile gegenüber Beton und Metall. Beispielsweise brennt es leichter und kann durch Schädlinge stark angegriffen werden.

Angeblich soll es aber Holz geben, dass diese negativen Eigenschaften nicht aufweist und deshalb das ideale Bau- und Möbelholz darstellt. In Fachkreisen wird das Holz als Mondholz oder Mondphasenholz bezeichnet und stellt ein großes Streitthema zwischen den Befürwortern und Gegnern dar.

Doch worum handelt es sich bei Mondholz eigentlich und wieso sorgt es für so viel Aufregung?

Was ist Mondholz?

Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um ganz normales Holz, zum Beispiel Lärche, Buche oder Fichte. Das Besondere daran ist jedoch, dass es zu einer bestimmten Zeit gefällt wird und dadurch spezielle Eigenschaften aufweisen soll.

Mondholzstapel

Dietmar Grummt / pixelio.de

Die Mythen um das Mondholz stammen noch aus der Zeit der Kelten. Ihre Zeiteinteilung basierte auf dem Mondzyklus. Durch Beobachtung der Natur, und aufgrund verschiedener theoretischer Annahmen, wurde Wissen angehäuft und im Laufe der Zeit von Generation zu Generation weitergegeben.

Der Einfluss des Mondes auf die Natur ist schon lange bekannt. Am Meer sind die Auswirkungen durch die Gezeiten besonders gut sichtbar. Es gibt aber auch einige Theorien, die dem Mond viel mehr Einfluss auf unser Leben zusprechen.

So soll, beispielsweise, bei Vollmond die Geburtenrate steigen und auch der Schlaf von vielen Menschen beeinflusst werden. Rasen und Haare wachsen angeblich bei abnehmenden Mond langsamer und Gemüsesamen werden, wenn sie an bestimmten Mondtagen gesät werden, besonders prächtig. Warum also nicht auch bei Holz?

Dach Rohbau

RainerSturm / pixelio.de

Aus diesem Wissen entstand irgendwann der forstwirtschaftliche Mondkalender, in dem der richtige Zeitpunkt zur Fällung des Mondholz-Baumes festgehalten wurde.

Dieser ist zwischen Ende Oktober und Anfang Januar, manchmal wird auch der 1. März als günstiges Datum angenommen.

Die wichtigste Regel dabei ist, dass der Mond abnehmend sein soll, am Besten kurz vor Neumond. In diesem Zeitraum sind die biologischen Abläufe im Baum auf ein Minimum reduziert.

Aber Vorsicht: Interessierte Käufer, die diese großartigen Eigenschaften schätzen, sollten den Kaufpreis genau prüfen. Bis zu 30% ist das Mondholz teurer als das normal geschlagene Holz.

Gewinnung

Mondholz wird vom Ablauf her wie ein handelsüblicher Baum gefällt. Als nächster Schritt folgt die Entfernung der Äste. Bei einem Mondholz-Baum muss dieser erst vier Wochen unbearbeitet gelagert werden, im Idealfall wird der Stamm höher gelagert als die Krone. Dadurch soll das im Holz befindliche Wasser langsam in die Blätter bzw. Nadeln fließen und dort verdunsten.

Erst nach dieser Ruhezeit wird der Holzstamm weiter verarbeitet.

Befürworter

Vollmond

Lupo / pixelio.de

Die Befürworter von Mondholz sagen oft, dass es besonders haltbar, robust, formstabil ist und nicht von Schimmel und Insekten befallen wird.

Zudem ist das Holz feuerunempfindlich und verbrennt nicht. In alten Bauernhäusern wurde es sogar im Kamin als Verkleidung verbaut. Die Oberfläche soll zwar verkohlt, aber das Holz an sich intakt geblieben sein.

Wird ein Mondholzbrett hinter das Kopfende eines Bettes gelegt, soll sich der Schlafende besonders gut erholen können. Auch bei Schlaflosigkeit und Bettnässe von Kindern kann das Holz helfen und zudem die Fruchtbarkeit von Frauen erhöhen.

Zur Weihnachtszeit wird Mondholz gerne verwendet, da diese Bäume ihre Nadeln erst sehr spät verlieren sollen. Der beste Zeitpunkt für die Fällung sind 3 Tage vor dem elften Vollmond.

Gegner

Holzstapel

Axel Hoffmann / pixelio.de

Natürlich gibt es bei solch einem „Wunderholz“ auch viele Skeptiker, die die Eigenschaften anzweifeln. So wurden schon einige wissenschaftliche Untersuchungen und Experimente durchgeführt, die keine großen Unterschiede zwischen Mondholz und normalen Holz feststellen konnten.

Diese feinen Unterschiede können durch die sorgsame Lagerung und Trocknung entstehen. Außerdem trägt der Standort und die kalte Jahreszeit dazu bei, da im Winter der Baum nicht so feucht ist.

Einige Wissenschaftler halten die Mondholz-Eigenschaften deshalb für ein Ammenmärchen oder Wunschglauben.

Dadurch, dass Mondholz von außen nicht erkennbar ist und oft zu hohen Preisen verkauft wird, haben Betrüger natürlich leichtes Spiel und können sich so leicht eine goldene Nase verdienen.

Fazit

Zu dem Thema gab es in unserem Büro ebenfalls unterschiedliche Ansichten. Die Einen halten es für vorstellbar, dass der Mond so starke Einflüsse auf das Mondholz haben kann, die Anderen finden, dass es nur eine weitere Möglichkeit ist um mehr Geld für ein Möbelstück zu verlangen.

Wie so oft im Leben muss wohl auch hier jeder für sich selbst entscheiden. Wissen und Glauben liegen oftmals eng beieinander, so dass man den Unterschied kaum erkennen kann.

Was denkt ihr über Mondholz? Gehört ihr mehr zu den Befürwortern oder eher zu den Gegnern? Wärt ihr bereit, für die besseren Eigenschaften mehr Geld auszugeben? Schreibt eure Meinung einfach in die Kommentare.


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